Die Umfrage „Spenden und Freiwilligenarbeit in der Schweiz“ von YouGov Schweiz über Engagement, Motive und Hürden
Zürich, 10.12.2025. Während der Weihnachtszeit kommt das Thema des Teilens und der Zusammengehörigkeit oft zur Sprache. Gemäss der neuen YouGov-Umfrage „Spenden und Freiwilligenarbeit in der Schweiz“ haben im vergangenen Jahr 72 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer irgendeine Form von Spende geleistet, 64 Prozent davon Geld und 13 Prozent materielle Güter. Regional zeigen sich Unterschiede: In der Deutschschweiz wird häufiger Geld gespendet (68 Prozent) als in der West- oder in der Südschweiz.
Spendenzwecke und Unterschiede nach Geschlecht und Region
Am häufigsten wird für humanitäre Hilfe nach Krisen gespendet (41 Prozent). Frauen unterstützen solche humanitären Themen deutlich häufiger als Männer (47 vs. 35 Prozent). Für Natur- und Umweltschutz (40 Prozent) spenden Männer dagegen überdurchschnittlich oft (45 vs. 36 Prozent). Gleichauf folgen soziale Zwecke (40 Prozent) sowie Gesundheitsorganisationen (36 Prozent).

Persönliche Werte als stärkster Antrieb – aber nicht für alle gleich
Die wichtigste Motivation für eine Spende sind persönliche Werte oder Lebenserfahrungen (65 Prozent). Hierbei gibt es relevante Altersunterschiede: Während für alle Befragten persönliche Werte klar entscheidend sind, ist dieser Faktor bei den 18- bis 29-Jährigen weniger zentral (54 Prozent), aber immerhin für rund die Hälfte wichtig. Emotionale Verbundenheit (29 Prozent), die Nähe zum Thema (24 Prozent) und sichtbare, messbare Ergebnisse (25 Prozent) folgen mit deutlichem Abstand. Regional ist die Bedeutung von Nähe besonders hoch im Tessin, wo lokale Verbundenheit für Spenden stärker gewichtet wird (40 Prozent).
Warum manche nicht spenden
Der wichtigste Grund gegen Spenden ist mangelndes verfügbares Budget (36 Prozent). Dies betrifft besonders jüngere Menschen: In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen ist der Anteil der Nicht-Spendenden deutlich höher als in allen älteren Gruppen. Weitere häufige Barrieren sind mangelndes Vertrauen für gemeinnützige Organisationen (27 Prozent) sowie Unsicherheit über den Einsatz der Mittel (26 Prozent).
Beim Vertrauen in Organisationen zeigen sich regionale Unterschiede. Nur 11 Prozent der Menschen in der Deutschschweiz geben an, kirchlichen Organisationen nicht zu vertrauen – in der Westschweiz (23 Prozent) und im Tessin (22 Prozent) ist dieser Anteil deutlich höher.

Freiwilligenarbeit: Fast jede zweite Person engagiert sich ehrenamtlich
Fast die Hälfte der Schweizer Bevölkerung hat im vergangenen Jahr Freiwilligenarbeit geleistet (47 Prozent). Unter jenen geschieht dies besonders häufig in Sportvereinen (31 Prozent). Danach folgen soziale Organisationen (22 Prozent), Gemeinde- und Quartierorganisationen (20 Prozent), Kirchen, Freizeitvereine und Kulturvereine (jeweils 19 Prozent).
In der Deutschschweiz wird Freiwilligenarbeit überdurchschnittlich häufig in kirchlichen Organisationen geleistet (22 Prozent gegenüber 11 bzw. 9 Prozent in Westschweiz bzw. im Tessin).
Beweggründe für Freiwilligenarbeit – Gemeinschaft stärker als bei Spenden
Wie bei den Spenden sind persönliche Werte und Lebenserfahrungen der wichtigste Antrieb (65 Prozent). Doch im Gegensatz zu den Spenden spielt bei der Freiwilligenarbeit das Gemeinschaftsgefühl eine deutlich grössere Rolle (45 Prozent vs. 24 Prozent beim Spenden). Persönliche Betroffenheit (30 Prozent) ist vor allem für Menschen in der Westschweiz (55 Prozent) und im Tessin (62 Prozent), im Vergleich zu 21 Prozent der Deutschschweiz, bedeutsam. Messbare Ergebnisse (24 Prozent) folgen dahinter.
Aktiviert wird Freiwilligenarbeit insgesamt oft durch das direkte Umfeld: durch persönliche Anfragen (48 Prozent) oder Kontakte im eigenen Umfeld.

Zur Methode:
Die Daten dieser Befragungen basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Schweiz Panels, die der Teilnahme vorab zugestimmt haben. Für diese Befragung wurden zwischen dem 19. bis 27. November 2025 im Rahmen einer Omnibus-Studie von YouGov Schweiz insgesamt 1‘243 Personen in der Schweiz befragt. Die Erhebungen wurden nach Alter, Geschlecht und Sprachregion quotiert und die Ergebnisse anschliessend entsprechend gewichtet (inkl. Randsummengewichtung nach Haushaltsgrösse und Erwerbstätigkeit). Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung in der Schweiz zwischen 15 und 79 Jahren.
Die Pressegrafiken können hier kostenfrei heruntergeladen werden.
