Während Verbraucher in Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Urlaubspläne schmieden, zeigt der neue Behavior-Change-Report von YouGov ein spannendes Zusammenspiel aus Reiselust, pragmatischer Budgetplanung und der wachsenden Wertschätzung für lokale und häusliche Freizeitgestaltung. Das Urlaubsverhalten in der DACH-Region verändert sich – und mit ihm der konsumbezogene Umgang mit Ferien. Das eröffnet nicht nur Reise- und Touristikunternehmen neue Chancen, sondern bietet auch FMCG-Herstellern und -Händlern relevante Einblicke.
Fernreisen bleiben attraktiv – doch auch das Nahe hat seinen Reiz
Die Faszination für Auslandsreisen ist weiterhin groß – besonders bei Verbrauchergruppen in Österreich und der Schweiz. Laut YouGov-Daten planen jeweils 52 % der Befragten aus beiden Ländern Ferien im Ausland. In Deutschland fällt dieser Anteil mit 39 % deutlich zurückhaltender aus.

- Gleichzeitig gewinnen Urlaube im eigenen Land und sogenannte „Staycations“ spürbar an Bedeutung:
- Ferien im Heimatland sprechen 31 % der Österreicher, 28 % der Schweizer und 34 % der Deutschen an.
- Ein erheblicher Teil plant sogar, den Urlaub ganz zu Hause zu verbringen: 27 % in Österreich, 26 % in der Schweiz und 35 % in Deutschland – der höchste Wert im Vergleich.
Diese Zahlen zeigen: Die Sehnsucht nach fernen Ländern lebt weiter. Doch gleichzeitig entwickelt sich in der DACH-Region – insbesondere in Deutschland – ein robuster Markt für lokalen Tourismus und erdverbundene Erholung im eigenen Zuhause.
Die Reiselust ist ungebrochen – viele möchten nach der Pandemie noch immer Versäumtes nachholen. Doch die Urlaubsplanung hat sich verändert: Bezahlbare Traumziele wie die Türkei, Ägypten oder Südostasien bleiben attraktiv, gleichzeitig führen finanzielle Überlegungen dazu, dass viele die Vorzüge des eigenen Zuhauses oder nahegelegene Alternativen wiederentdecken.
Warum viele Verbraucher in der DACH-Region zuhause bleiben

Für diejenigen, die sich bewusst gegen eine Reise entscheiden, spielen finanzielle Gründe die größte Rolle. Laut der YouGov-Studie sind „finanzielle Einschränkungen“ der Hauptgrund, auf Ferien zu verzichten:
- Österreich: 46 % der Daheimbleibenden nennen finanzielle Gründe.
- Schweiz: Mit 55 % liegt dieser Anteil am höchsten innerhalb der DACH-Region.
- Deutschland: 52 % geben Budgetbeschränkungen als ausschlaggebend an.
Weitere genannte Gründe sind gesundheitliche Bedenken (AT: 15 %, CH: 20 %, DE: 22 %) sowie – in geringerem Maße – familiäre Verpflichtungen oder ein grundsätzliches Desinteresse am Reisen in der aktuellen Situation.
Für Unternehmen, die auf dieses wachsende Segment setzen, ist das Verständnis der zentralen Motive entscheidend: Wer zuhause bleibt, konsumiert anders – aber nicht weniger. Es gilt, die richtigen Impulse für häusliche Erholung, Genussmomente und alltagsnahe Inspiration zu setzen.
Lokale Genüsse bevorzugt – doch ein paar Favoriten reisen mit
Wenn Verbraucher aus der DACH-Region ins Ausland reisen, zeigt sich ein deutliches Muster: Die Mehrheit möchte kulinarisch in die lokale Kultur eintauchen, statt gewohnte Produkte von zu Hause mitzunehmen.
- Nur 11 % geben an, den Großteil der Lebensmittel selbst mitzubringen.
- 26 % packen gezielt ein paar ausgewählte Produkte ein – etwa Gewürze oder Snacks.
- Doch fast zwei Drittel (64 %) kaufen Speisen und Getränke lieber direkt vor Ort.
Das unterstreicht eine weit verbreitete Offenheit für lokale Geschmäcker – ein prägendes Merkmal der Urlaubshaltung in der DACH-Region.

Zwar zeigen deutsche Urlauber eine etwas stärkere Tendenz, bestimmte Lebensmittel von zu Hause mitzunehmen, doch auch hier dominiert der Wunsch, vor Ort lokale Produkte zu konsumieren. Für regionale Anbieter von Lebensmitteln und Getränken eröffnen sich dadurch gezielte Chancen – insbesondere, wenn sie auf Authentizität und Qualität setzen.

Urlaubsgefühle – ganz ohne Kofferpacken
Die YouGov-Daten zeigen auch, wie Verbraucher in der DACH-Region ein Urlaubsgefühl zuhause schaffen – sei es im Rahmen einer bewussten „Staycation“ oder einfach durch gezielte Alltagsfluchten. Zu den beliebtesten Aktivitäten zählen:

Diese Entwicklungen unterstreichen die wachsende Bedeutung des eigenen Zuhauses als Rückzugsort für Erholung, Genuss und Qualität. Gleichzeitig bleibt die Neugier auf lokale Erlebnisse stark – sei es im eigenen Garten, auf dem Balkon oder bei kleinen Ausflügen in der Region.
Orientierung in der sich wandelnden Ferienlandschaft der DACH-Region
Der Blick auf das Urlaubsverhalten in Österreich, der Schweiz und Deutschland im Jahr 2025 zeigt eine Region, die zwischen Reisesehnsucht und pragmatischen Entscheidungen balanciert. Der Wunsch nach Auslandserlebnissen ist besonders in Österreich und der Schweiz ausgeprägt. Gleichzeitig führen wirtschaftliche Rahmenbedingungen dazu, dass viele Verbraucher verstärkt Inlandsziele erkunden oder bewusst auf Erholung zuhause setzen.
Über alle drei Länder hinweg sind finanzielle Gründe der häufigste Anlass, auf eine Reise zu verzichten – ein klarer Hinweis auf eine anhaltende Preis- und Budget-Sensibilität. Doch auch bei Reisen ins Ausland steht die Wertschätzung lokaler Erlebnisse, insbesondere im kulinarischen Bereich, im Vordergrund. Wer zuhause bleibt, schafft sich gezielt besondere Momente – mit Grillabenden, persönlichen Hobbys oder der bewussten Gestaltung des eigenen Umfelds.
Diese übergreifenden Trends bieten ein wertvolles Gesamtbild. Doch die Behavior-Change-Studie von YouGov ermöglicht darüber hinaus einen differenzierten Blick auf das Verhalten einzelner Zielgruppen.
Der strategische Vorteil für Unternehmen entsteht dann, wenn diese Vorlieben zielgruppenspezifisch betrachtet werden. Wie unterscheiden sich Ferienentscheidungen und Ausgabenprioritäten je nach Altersgruppe, Einkommensniveau oder Haushaltstyp – mit oder ohne Kinder? Wer diese Unterschiede versteht, kann zielgerichteter agieren – mit passenden Angeboten, Botschaften und Produkten.