Zur Wahlabsicht im November 2025 und zu Gerechtigkeit zwischen den Generationen in Deutschland
Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden aktuell 27 Prozent der Wahlberechtigten CDU/CSU wählen. Das sind genauso viele wie im Oktober. Die AfD verliert im Vergleich zum Vormonat einen Prozentpunkt und kommt auf 25 Prozent.
Die SPD kommt wie im Oktober auf 14 Prozent, die Grünen bleiben ebenfalls unverändert bei 11 Prozent. Die Linke gewinnt 1 Prozentpunkt dazu und kommt auf aktuell 11 Prozent. Seit September ist die Linke in der YouGov Sonntagsfrage um 2 Prozentpunkte gestiegen.
Der angekündigte Rückzug von Sahra Wagenknecht vom Parteivorsitz hat zunächst keinen Einfluss auf die Absicht von Wählerinnen und Wählern, für das BSW zu stimmen: Wie im Oktober kommt das BSW unverändert auf 4 Prozent. Die FDP gewinnt einen Prozentpunkt hinzu und kommt im November auf 4 Prozent. 5 Prozent der Wahlberechtigten würden für eine sonstige Parteien stimmen.
Das ist das Ergebnis der aktuellen YouGov-Sonntagsfrage, für die 2.005 Personen von insgesamt 2.387 wahlberechtigten Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmern ihre Wahlabsicht abgegeben haben. Die Wahlabsicht gehört laut DSGVO zu den sensiblen personenbezogenen Daten und darf daher in YouGov-Umfragen übersprungen werden. Die Befragung fand zwischen dem 14. und 17.11.2025 statt.
Wohlstandsversprechen funktioniert für junge Menschen nicht mehr
Die Diskussion um die Festschreibung des Rentenniveaus berührt die Frage der Gerechtigkeit zwischen den Generationen in Deutschland. Glauben Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, dass es jüngeren Generationen besser gehen wird als ihren Eltern? Die Mehrheit ist davon nicht mehr überzeugt: 50 Prozent denken, dass junge Menschen in Zukunft einen geringeren Wohlstand haben werden als ihre Eltern. Nur 12 Prozent glauben, dass junge Menschen höheren Wohlstand als ihre Eltern haben werden. 24 Prozent denken, dass junge Menschen ungefähr gleich großen Wohlstand wie ihre Eltern haben werden.
Junge Menschen sind skeptischer gegenüber dem Wohlstandsversprechen als ältere Menschen: In der Altersgruppe der 18-29-Jährigen glauben 63 Prozent, dass junge Menschen geringeren Wohlstand als ihre Eltern haben werden. 12 Prozent glauben, dass junge Menschen es genauso gut haben werden, und 13 Prozent, dass sie es besser haben werden als ihre Eltern. Zum Vergleich: In der Altersgruppe ab 70 Jahren glauben nur 36 Prozent, dass junge Menschen es schlechter haben werden als ihre Eltern. Fast genauso viele – 35 Prozent – glauben, dass junge Menschen es genauso gut haben werden, und 12 Prozent, dass sie es besser haben werden als ihre Eltern.
Die Mehrheit findet, dass Politik junge Generationen nicht ausreichend berücksichtigt
Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland findet, dass die Auswirkungen auf junge Menschen nicht ausreichend bei politischen Entscheidungen berücksichtigt werden. 58 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sind der Meinung, dass die Auswirkungen auf junge Menschen nicht ausreichend bei politischen Entscheidungen berücksichtigt werden. Nur 22 Prozent denken, dass Auswirkungen auf junge Menschen in ausreichendem Maße berücksichtigt werden. 20 Prozent sind unentschieden.
Gerade junge Menschen selbst fühlen ihre Interessen bei politischen Entscheidungen nur unzureichend berücksichtigt: 73 Prozent der 18-29-Jährigen finden, dass Auswirkungen politischer Entscheidungen auf junge Menschen nicht in ausreichendem Maße berücksichtigt werden. Nur 14 Prozent sind der Meinung, dass dies der Fall ist. In der Altersgruppe der 30-39-Jährigen denken 64 Prozent, dass Konsequenzen für Jüngere nicht ausreichend mitbedacht werden, 21 Prozent sind der Meinung, dass sie in ausreichendem Maße berücksichtigt werden. Mit fortschreitendem Alter sind immer weniger Bürgerinnen und Bürger der Meinung, dass die Interessen junger Menschen nicht ausreichend berücksichtigt sind. Zum Vergleich: 50 Prozent der Bürgerinnen und Bürgern ab 70 Jahren denken, dass bei politischen Entscheidungen die Auswirkungen auf junge Menschen nicht ausreichend berücksichtigt werden. 28 Prozent glauben, dass dies der Fall ist – der Anteil ist doppelt so hoch wie bei den 18-29-Jährigen.
Diese Umfrage wurde von YouGov Deutschland als Eigenstudie im YouGov Omnibus Politik durchgeführt. Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des unternehmenseigenen YouGov Panels. Die Mitglieder des Panels haben der Teilnahme an Online-Interviews zugestimmt. Für diese Befragung wurden im Zeitraum 14. bis 17.11.2025 insgesamt 2.387 Personen in einer repräsentativen Stichprobe, quotiert nach Alter, Geschlecht, Region, Wahlverhalten, Bildung und politisches Interesse, befragt. Die Stichprobe bildet die Wahlberechtigten Deutschlands ab 18 Jahren hinsichtlich dieser Quotenmerkmale ab.
Die Ergebnisse samt einer Erklärung der Methodik stehen hier kostenlos zur Verfügung.
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Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

