Aktuelle YouGov-Daten (Juli 2025) zum Thema Bankberatung in Finanzangelegenheiten
Der aktuelle YouGov-Report „Kundenzufriedenheit in der Finanzberatung“ (Juli 2025), erstellt in Kooperation mit „Der Bank Blog“, nimmt den aktuellen Stand der Finanzberatung in Deutschland unter die Lupe: Wer nimmt sie in Anspruch, wofür, und wie zufrieden sind deutsche Verbraucher mit der Beratung durch Bankinstitute? Besondere Aufmerksamkeit gilt einer einkommensstarken Zielgruppe mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen (HHNE) von ≥ 3.000 €, die ein besonders hohes Potenzial für Finanzanbieter darstellt.
Zentrale Erkenntnisse des Reports
1. Geringe Nutzung von Finanzberatungsangeboten
Ein knappes Viertel (24 Prozent) der Befragten hat in den letzten 12 Monaten eine Finanzberatung in Anspruch genommen – 72 Prozent hingegen nicht. Am häufigsten nutzen jüngere Erwachsene (18 bis 34 Jahre) das Angebot, vor allem zu Themen wie Sparen und Geldanlage sowie Versicherungen.
2. Persönliche Gespräche sind bevorzugt
Fast die Hälfte (48 Prozent) der Beratungssuchenden bevorzugt ein persönliches Gespräch im Büro des Beraters. Bei den über 55-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei 59 Prozent. 18- bis 34-jährige Befragte nutzen häufiger als ältere Generationen digitale Kanäle wie Video-Chats (14 Prozent) oder Messenger-Dienste (7 Prozent).
3. Vertrauen in klassische Bankinstitute bleibt stark
42 Prozent der Befragten gaben an, ihre Beratung bei einer Sparkasse erhalten zu haben, 12 Prozent bei den zweitplatzierten Volksbanken Raiffeisenbanken. Insbesondere Haushalte mit niedrigerem Einkommen vertrauen stärker auf Sparkassen (44 Prozent der Befragten mit HHNE < 3.000 € vs. 39 Prozent bei höheren Einkommen).
4. Hohe Zufriedenheitswerte
Insgesamt zeigten sich 84 Prozent der beratenen Personen zufrieden oder sehr zufrieden. Interessant ist dabei: Menschen mit einem HHNE < 3.000 € bewerteten ihre Erfahrungen häufiger als sehr zufrieden (49 Prozent) im Vergleich zu den Besserverdienern (43 Prozent). Fast die Hälfte (47 Prozent) der Befragten hat außerdem den Eindruck, dass der Kundenvorteil im Fokus steht – nicht der Nutzen für die Bank. Diese Einschätzung war bei Haushalten mit niedrigerem Einkommen ebenfalls stärker ausgeprägt (51 Prozent vs. 42 Prozent).
Die Potenzialgruppe: technologieaffin, umweltbewusst, lebenszufrieden
Eine attraktive Zielgruppe für die Finanzberatungsbranche besteht aus Personen, die im letzten Jahr keine Finanzberatung in Anspruch genommen haben, jedoch ein HHNE von über 3.000 € aufweisen. Laut Daten des Zielgruppensegmentierungstools YouGov Profiles hat diese Potenzialgruppe eine hohe Lebenszufriedenheit (81 Prozent vs. 66 Prozent der Gesamtbevölkerung), würde zu 73 Prozent Solarzellen für ihr Zuhause in Erwägung ziehen, und gibt zu 87 Prozent an, dass Technologie ihr Leben erleichtert. 63 Prozent dieser Personen fühlen sich auch ohne externe Beratung finanziell abgesichert. Dennoch zeigen sie eine hohe Offenheit gegenüber Finanzdienstleistungen von Anbietern wie DKB, ING, Consorsbank, C24 und comdirect.
Der gemeinsame Report von YouGov und „Der Bank Blog“ macht deutlich, dass Finanzberatung auf Kundenzentrierung statt auf Verkaufsdruck setzen sollte. Mit dem Kundeninteresse im Fokus können Bankinstitute die Empfehlungsbereitschaft steigern. Dies bedeutet auch: hybride Beratungsangebote, mit gezielter Ansprache der Potenzialgruppe durch digitale Kanäle und personalisierte Angebote.
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Methode:
Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panels, die der Teilnahme vorab zugestimmt haben. Für diese Befragung wurden im Zeitraum vom 18.03.2025 bis 20.03.2025 insgesamt 2.010 Personen befragt (YouGov Surveys). Die Erhebung wurde nach Alter, Geschlecht und Region quotiert und die Ergebnisse anschließend entsprechend gewichtet. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.
YouGov Profiles Stand: 16.03.2025.
