Aktuelle Daten (September 2025) von YouGov Surveys und YouGov Shopper zum Thema Menstruation und Periodenprodukte
Laut Daten des YouGov Shopper-Individualpanels verzeichnete die Kategorie Periodenunterwäsche zwischen MAT Juli 2024 und MAT Juli 2025 ein Absatzplus in Packungen von 37 Prozent und ein Umsatzplus von 39 Prozent. Tampons hingegen verloren deutlich (-9 Prozent Absatz in Packungen, -11 Prozent Umsatz). Slipeinlagen und Damenbinden blieben leicht wachsend.
Verlagern sich die Präferenzen junger Frauen weg von Einwegartikeln, hin zu innovativen, wiederverwendbaren Lösungen?
Laut einer YouGov Surveys-Befragung legen insgesamt 43 Prozent der Frauen Wert auf umweltfreundliche Periodenprodukte, 72 Prozent darauf, dass sie frei von Schadstoffen sind. Außerdem empfindet mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Frauen die Preise von Periodenprodukten als zu hoch, darunter 18- bis 34-Jährige sogar zu 70 Prozent.
Auffällig ist: Diese Werte steigen deutlich unter Befragten, die wiederverwendbare Periodenprodukte, wie Periodenunterwäsche oder Menstruationstasse, schon einmal genutzt haben oder sich dies in Zukunft vorstellen können: 50 Prozent dieser Zielgruppe legen Wert auf umweltfreundliche Produkte, 79 Prozent auf Schadstofffreiheit; 66 Prozent empfindet den Preis als zu hoch, darunter 18- bis 34-Jährige sogar zu 75 Prozent.
Je jünger die Verbraucherinnen, desto eher können sie sich die Nutzung von wiederverwendbaren Periodenprodukten vorstellen
Laut YouGov-Befragung können sich ein Drittel der menstruierenden Frauen die Nutzung von Periodenunterwäsche in Zukunft vorstellen, Tendenz steigend: Während für knapp die Hälfte der 45- bis 54-Jährigen die Nutzung von Periodenunterwäsche gar nicht in Frage kommt (51 Prozent; 24 Prozent zeigen sich offen dafür), liegt die Offenheit gegenüber dem Produkt bei 37 Prozent unter den 18- bis 34-Jährigen.
Auch die Menstruationsscheibe kommt für rund ein Drittel der 18- bis 34-jährigen Frauen in Frage (32 Prozent), im Vergleich zu nur 12 Prozent der 45- bis 54-Jährigen.
Die Nutzung der Menstruationstasse kann sich rund eine von fünf der jüngeren Frauen vorstellen (19 Prozent), verglichen mit 10 Prozent der 35- bis 44-jährigen und 7 Prozent der 45- bis 54-jährigen Frauen.
Zu neueren Produktformen, wie dem Menstruationsschwamm, aber auch zu den klassischen Stoffbinden muss die Mehrheit der Frauen noch überzeugt werden; doch auch hier deutet sich ein Wachstum, vorangetrieben durch jüngere Nutzerinnen, an.
Sowohl Bekanntheit als auch Nutzung von gängigen Einwegprodukten nehmen mit Jüngeren ab
Insgesamt sind wiederverwendbare Alternativen den 18- bis 34-jährigen Frauen deutlich häufiger ein Begriff als den über 55-Jährigen (Kennerinnen von Periodenunterwäsche: 65 vs. 48, Menstruationstasse: 59 vs. 43, Menstruationsschwamm: 32 v. 17, Menstruationsscheibe: 15 vs. 3).
Dabei deutet Einiges auf einen Substitutionseffekt hin: Tampons kennen heute „nur“ noch 79 Prozent aller 18- bis 34-jährigen Befragten zumindest dem Namen nach (vgl. mit 92 Prozent der über 55-Jährigen); 66 Prozent der 18- bis 34-jährigen Frauen haben schon einmal Tampons genutzt (vgl. mit 80 Prozent der über 55-Jährigen). Binden kennen 73 Prozent der 18- bis 34-Jährigen (vgl. mit 90 Prozent der über 55-Jährigen); 66 Prozent von ihnen haben schon einmal Binden genutzt (vgl. mit 83 Prozent der über 55-Jährigen).
Periodenunterwäsche haben bereits jeweils 19 Prozent der 18- bis 34- und 35- bis 44-jährigen Frauen schon einmal genutzt, im Vergleich zu lediglich 6 Prozent der über 55-Jährigen; 15 Prozent die Menstruationstasse (vs. 1 Prozent).
Parallel zum Konsumwandel zeigt sich ein veränderter Umgang mit dem Thema Zyklus
Jüngere Frauen kennen und nutzen nicht nur andere Menstruationsprodukte, sie gehen insgesamt auch bewusster mit ihrer Periode um. Laut YouGov Surveys-Befragung setzt sich fast jede zweite Frau zwischen 18 und 34 Jahren (49 Prozent) aktiv mit ihrem Zyklus auseinander – bei den über 55-Jährigen sind/waren es nur 35 Prozent. Mehr als die Hälfte der jungen Frauen (54 Prozent) nutzt dafür heute digitale Tools oder Zyklus-Apps. Auch das Konzept des zyklusbasierten Trainings ist ihnen deutlich vertrauter (39 Prozent gegenüber 13 Prozent der Älteren).
Die Nachfrage nach einem breiten und vielfältigen Produktangebot rundum das Thema Zyklus scheint also insgesamt zu wachsen. Sowohl gesundheitliche, ökologische als auch finanzielle Gründe scheinen den Kauf von alternativen Periodenprodukten zu motivieren.
Methode:
Die Ergebnisse entstammen einer YouGov Surveys-Umfrage sowie Daten des YouGov Shopper-Individualpanels.
Die Daten der YouGov Surveys-Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov-Panels, die der Teilnahme vorab zugestimmt haben. Für diese Befragung wurden zwischen dem 10.09.2025 und 14.09.2025 insgesamt 2.134 Frauen im Rahmen einer repräsentativen Stichprobe (quotiert nach Alter und Region) befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Frauen in Deutschland ab 18 Jahren.
Die Daten des YouGov Shopper-Individualpanels basieren auf tatsächlichem Kaufverhalten und registrierter Kaufakte der Panelteilnehmer in Deutschland. Ausgewertet wurden die Zeiträume MAT Juli 2024 (August 2023 – Juli 2024) und MAT Juli 2025 (August 2024 – Juli 2025).

