Tom Tailor hat zuletzt viel investiert: 2012 mischte das Unternehmen die Branche durch die Übernahme von Bonita auf. Gleichzeitig eröffnete man eine neue Filiale nach der nächsten. Das führte zu gigantischen Umsatzsteigerungen (plus 65 Prozent in den ersten neun Monaten im Vorjahresvergleich), aber auch größeren Verlusten. Dennoch scheinen sich die Investitionen auszuzahlen, betrachtet man die Entwicklung der Marken im BrandIndex, dem Markenmonitor von YouGov. Tom Tailor wird darin von Verbrauchern insgesamt sehr positiv bewertet: +75 Punkte auf einer Skala von -100 bis +100 Punkten attestieren dem Unternehmen ein gutes Gesamtimage. In der zweiten Hälfte dieses Jahres verzeichnet die Marke zudem eine deutliche Steigerung.
In den Köpfen der Frauen zeigt die Kampagne Wirkung: Sie bewerten Qualität und Preis-Leistungs-Verhältnis heute besser als im Sommer, und erstaunliche 98 Prozent sagen inzwischen, sie würden die Marke weiterempfehlen. Nur: Ihr Kaufverhalten will die Zielgruppe deshalb noch nicht ändern. Sie zieht Tom Tailor beim Mode-Shopping genauso oft in Betracht wie in der Vergangenheit.
Nicht zufrieden kann das Unternehmen mit der Entwicklung der Marke Bonita sein. Zwar hebt man offiziell das Umsatzwachstum der Marke hervor und spricht von "positiven Effekten aus dem verkürzten Produktionszyklus und dem neuen Designprozess" (http://www.tom-tailor-group.com/presse/newsdetail/tom-tailor-group-waechst-kraeftig-im-dritten-quartal-2013/), doch der BrandIndex zeigt die nüchterne Wahrheit. Die Bekanntheit der Marke ist überschaubar: Nur jeder Zweite weiß etwas mit Bonita anzufangen. Doch es gibt positive Anzeichen für das Potenzial der Marke. Die Einschätzung der Qualität von Bonita-Kleidung stabilisiert sich auf dem selben hohen Niveau wie bei Tom Tailor, Kunden sind hochzufrieden mit Bonita, und zwei Drittel würden die Marke weiterempfehlen. Alle diese Werte haben sich in den vergangenen Monaten positiv entwickelt.
Insgesamt zeigen Tom Tailor und Bonita ein ähnliches Bild: Verbraucher sind mehr und mehr überzeugt von den Marken. Jetzt gilt es für die beiden Mode-Ketten, das Potenzial auszuschöpfen und in Kaufimpulse umzuwandeln.
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